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©Archives municipales de la Mairie d'Annemasse
Lokale Legenden & GeschichtenPlace de la Gare in Annemasse
Lokale Legenden & Geschichten

Place de la Gare in Annemasse

Sind Sie überzeugt, bereits alle Geheimnisse der Monts du Genevois zu kennen?
Diese geschichtsträchtige Region hat viele Anekdoten und unerwartete Facetten zu bieten.
Schlagen Sie ein neues Kapitel auf und erfahren Sie mehr über die Geschichte und den Ursprung der Maison de la Mobilité et du Tourisme.

Place

de la Gare

Wussten Sie schon, dass Annemasse das zweitgrößte Ballungsgebiet des Departements Haute-Savoie ist?
Aufgrund ihres Wachstums und ihrer Lage ist die Stadt Annemasse zu einem wichtigen Knotenpunkt des Departements avanciert. Dank des starken Ausbaus des Bahnnetzes sind der Bahnhof und der zugehörige Vorplatz in Annemasse heute wunderschön hergerichtet.
Aber kennen Sie seine Geschichte? Reisen wir gemeinsam zurück zu den Ursprüngen dieses emblematischen Ortes!

Der Place de la Gare diente als wichtiger Durchgangsort und war einer der ersten Plätze in Annemasse. Er wurde im 19. Jahrhundert gebaut, zur gleichen Zeit wie der PLM-Bahnhof (Paris Lyon Méditerranée).
Der hohen Anzahl der Reisenden ist es zu verdanken, dass sich schon bald Geschäfte und Hotels in seiner Nähe ansiedelten. Darunter unter anderem das Hôtel de la Gare, das Hôtel de l’Europe und das Hôtel de Paris.

Der Bahnhof und sein Vorplatz waren ein wahrer Verkehrsknotenpunkt: Alle Transportmittel hielten dort an. Im Lauf des vergangenen Jahrhunderts führen Hunderte Linien diesen Ort an. Zunächst Linien der PLM, dann der SNCF, die Linie Annemasse-Sixt oder die Tramway Nr. 12. Mobilität war zu diesem Zeitpunkt bereits eine wichtige Angelegenheit. Über die Jahre wurden Züge zu einem strategischen Transportmittel für die Geschäftsbeziehungen mit dem Vallée du Giffre im Bereich Holzexport.

Die Linie

Annemasse - Samoëns-Sixt

Von 1888 bis 1891 wird eine 43 km lange Bahnlinie gebaut, um Annemasse mit dem Vallée du Giffre zu verbinden. Der Conseil Général entscheidet sich für eine Dampfstraßenbahn. 1892 wird die von den Chemins de Fer économiques du Nord verwaltete Linie eröffnet. Es ist von nun an möglich, Samoëns in weniger als 3 Stunden zu erreichen. Zudem existieren Abzweigungen nach Bonneville und Marignier. Von Annemasse aus fährt diese neuartige Straßenbahn die Gemeinden Bonne-sur-Menoge, Pont de Fillinges, Viuz-en-Sallaz, Ville-en-Sallaz, La Tour, Saint-Jeoire, Mieussy, Taninges und Verchaix an.

Wie die Geschichte weitergeht, ist bekannt. 1928 markiert das Ende der Dampfeisenbahn. 1932 wird die Bahn elektrisch betrieben. Die Technik macht Fortschritte. Reisende, die nach Samoëns unterwegs sind, benötigen nur noch 2 Stunden und es wird eine Verlängerung nach Sixt gebaut.

Bahnhof der

"CEN"

Um den Reisekomfort in den Zügen war es nicht sonderlich gut bestellt. Aber das störte die Reisenden wenig! Im Jahr 1914 wurden über 300.000 Reisende verzeichnet. Bis 1945 stieg diese Zahl sogar auf 650.000 Reisende an! Die Gesellschaft CEN baute aus diesem Grund einen neuen Bahnhof, um die Reisenden besser empfangen zu können. Maurice Braillard, Architekt aus Genf, wurde für dieses neue Projekt ausgewählt. Die Einweihung des neuen Gebäudes fand am 23. August 1932 statt. Aber wofür stehen die drei Buchstaben „C.E.N.“ ? Auf der Maison de la Mobilité et du Tourisme sind sie noch heute zu sehen. Hier ist die Auflösung: Chemins de Fer Economiques du Nord! Ganz einfach!

Aber zurück zum Gebäude. Die linke Hälfte besitzt ein Dach mit Aufschieblingen. Auf der rechten Seite befinden sich „schöne Fresken, die Sehenswürdigkeiten aus dem Vallée du Giffre, die Schalter und im Hintergrund den Gepäckdienst zeigen“. Dort befindet sich die Wandelhalle.

In den 50er-Jahren gerät die Maschinerie jedoch ins Stocken. Die Ära der Massenproduktion beginnt. Autos und Lastwagen werden zur Konkurrenz für Schienentransporte. Die Gesellschaft CEN hat mit häufigen Finanzproblemen zu kämpfen. Im Mai 1959 beschließt der Conseil Général die Schließung. Fernbusse ersetzen ab 1986 die Züge und das Gebäude wird vom Architekten M. Jaquet auf Wunsch des Bürgermeisters Robert Borrel renoviert. Von 2015 bis 2018 führt das Architekturbüro De Jong weitere Renovierungsarbeiten durch. Heute ist die Maison de la Mobilité et du Tourisme in diesem Gebäude untergebracht.

Der Place de la Gare ist zu einer multimodalen Verkehrsplattform geworden und ist somit ein Mobilitätsknotenpunkt im Großraum Genf. Zentral auf diesem Platz gelegen, befindet sich dort nun die Maison de la Mobilité et du Tourisme, wo die Teams des Fremdenverkehrsamts und der TAC Besucher empfangen.

Danke

Wir bedanken uns bei den Archiven des Rathauses Annemasse für die Zusammenarbeit und die Unterstützung, die Sie uns für das Verfassen dieses Artikels entgegengebracht haben. Weitere Informationen auf annemasse.fr..

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